Präambel

Da den verwirrenden Holgerball-Regeln, die vor den Stränden dieser Welt praktiziert wurden, Abhilfe geschaffen werden mußte, sah sich der Vorstand, samt aller Organisationsgremien, gedrängt, dieses Regelwerk auszuarbeiten und ab dem 20.04.2000 in Kraft zu setzen. Auf daß in Zukunft, unter allen Freunden unseres jungen Sportes, Einigkeit herrscht. Der Sinn dieses Regelwerks ist nicht etwa unseren Sport transparenter, oder einfacher zu gestalten; Nein, es soll jedwede Logik im Streit über Regeln eliminieren und für absolute Unklarheit bei Regelstreitigkeiten sorgen. Das Ziel, daß uns in nicht unerreichbarer Ferne allen vor Augen schweben muß, ist unseren jungen Sport weiter zu verbreiten, um Ihn zum krönenden Abschluß unseres gezielten Wirkens, 2008 in Peking, olympisch werden zu lassen.

Entstehung

Die Geschichte des Holgerballs ist wesentlich, um den tieferen Sinn, der diesem Hochleistungssport zu Grunde liegt, zu hinterschauen. Jedoch läßt sich diese Historie nicht nur in wenigen Sätzen beschreiben. Es gilt weiter auszuholen: Es begab sich im Sommer 1997. Vier sportbegeisterte junge Menschen, verwirrt durch das Überangebot an so genannten Fun Sportarten, fuhren in den Süden Europas, um die Zeit, die sie eigentlich in Ihre Bildung investieren sollten, mal an einem anderen Ort totzuschlagen. Es zog Sie in südliche Toskana, wo sie ihrem maßlosen Müßiggang auch nicht mehr Sinn verleihen konnten. Die Langeweile und das endlose Herumliegen an den verschiedensten Stränden, grenzte an unglaubliche Dekadenz. Jede Bewegung am Strand war lästig. Nicht nur aufgrund der zu hohen Temperaturen, sondern auch auf Grund der damals vorherschenden Lebenseinstellung. Plötzlich versuchten Sie sich mit irgendwas zu beschäftigen. Die akribische Suche nach einer tiefsinnigen Beschäftigung strengte ihre zu wenig ausgebildeten und dann noch degenerierten Hirne so sehr an, daß sie sich oft im Wasser abkühlen mußten. Die Freisetzung nutzlosen Gedankenmaterials ex- und implodierte in immer kürzeren Abständen, bis sich eine kritische Masse zusammenballte. Irgendetwas mußte doch zu finden sein, mit dem man sich beschäftigen konnte. Es lag etwas in der Luft. Eine revolutionäre Idee. Es herrschte Goldgräberstimmung. Man spielte sich im Wasser ständig, einen kleinen weißen, nicht vor Luftdruck strotzenden Ball zu, den man Tage zuvor einem gemeinen Italiener entwendet hatte. Man schlenzte den Ball über die sanft wogende Wasseroberfläche. Man warf sich den Ball über kurze, sowie über lange Distanzen zu und der Mitspieler versuchte diesen, einem weltklasse Torwart gleich, mit einer oder auch mit zwei Händen aufzufangen. Das ganze Treiben nahm so von Tag zu Tag seinen Lauf und das gegenseitige Zuspiel wurde zunehmend sportlicher. In dieser Phase der Betätigung rückte sich ein Mitspieler, durch seine Ballgewandtheit immer mehr ins Licht. Er sagte, durch Zeugenaussagen belegbar, ehemaliger Wasserballer zu sein und war leider trotz seines ehemaligen sportlichen Engagements, nicht im Stande, auch einen einfachst zugespielten Ball, weder mit einer, noch mit Zuhilfenahme der zweiten Hand, zu fangen. Der Name des ominösen Spielers war Holger! Holger wurde fortan bei seinen Fangversuchen mehr und mehr belächelt und mit mitleidigen Blicken bedacht. Er entwickelte sich, auf Grund seiner Ballgewandtheit, sehr schnell zu einer Randgruppe. Was mit Randgruppen passieren kann ist uns allen leider sehr bewußt. Sie werden zu oft ins Abseits gedrängt. Die eigentliche Entstehung des Holgerballs ließ nicht mehr lange auf sich warten. Die anderen Spieler begannen sich, wenn sie mal selbst nicht in der Lage waren einen zugespielten Ball aus der Luft zu greifen, als Holger zu bezeichen. Und wie ein neu erfundenes Spiel heißen muß, bei dem ein Spieler aufgrund seiner Unfähigkeit einen Ball zu fangen, als Holger bezeichnet wird, liegt eigentlich auf der Hand: "Holgerball".

Unser Sport in seinen Grundzügen war geboren.